Dachdeckregeln

Regeln für die Dachdeckung mit Reet

Reet: Handwerkswissen auf dem Prüfstand

Überliefertes Wissen erfahrener Reetdachdecker und -händler wird durch neue wissenschaftliche Forschungen heute immer häufiger auf den Prüfstand gestellt. Bauforscher haben durch Versuche Kriterien für gute und dauerhafte Reetdächer entwickelt – und nebenbei so manches Traditionswissen bestätigt. Lesen Sie mehr….

Wissenschaftlich erforscht:
Die goldenen Regeln für Reetdächer

Feuchte ist die größte Gefahr für die Haltbarkeit von Reetdächern. Feuchte beim Einbau, Feuchte, die beim Wohnen unterm Dach entsteht, durch Niederschläge usw. Wie lässt sich Feuchte vermeiden? Wie das Abtrocknen (etwa nach einem Regenguß) verbessern? In einer wissenschaftlichen Studie hat Professor Dipl.-Ing. Georg Conradi (Institut für Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen, Fachhochschule Lübeck) jetzt erstmals in Versuchen das „Strömungsverhalten” von Reetdächern untersucht. Das wichtigste Ergebnis, so Conradi: „Verschiedene Faktoren haben einen Einfluss auf die Feuchte und damit auf das Alterungsverhalten von Reetdächern. Aus wissenschaftlicher Sicht lässt sich bisher für die Trocknung eines Reetdaches und damit für eine dauerhafte Eindeckung feststellen, dass die Halmneigung möglichst steil sein sollte und die Halme über einen möglichst großen Durchmesser bzw. freien Lüftungsquerschnitt verfügen sollten. Darüber hinaus sollte ein möglichst freier Standort für ein Reetdach gewählt werden, um eine optimale Belüftung und Trocknung zu gewährleisten”.

Ihre Reetdach-Checkliste

Aus den Reetforschungen an der Fachhochschule Lübeck und dem Wissen erfahrener Handwerker wie Architekten ergibt sich eine Checkliste, die Bauherren beachten sollten. Am wichtigsten sind diese Punkte:

Trauflüfter aus Kupfer

Planung ist alles:

Die Dachkonstruktion muss eine gute Hinterlüftung bieten, damit sich keine Staunässe bildet. Insbesondere beim Einbau von Gauben ist bereits auf dem Reißbrett genau zu berücksichtigen, wie das Regenwasser abfließen kann.

Lage, Lage und nochmal Lage:

Das sagen normalerweise Immobilienmakler. Wer ein Reethaus bauen möchte, sollte darauf achten, dass a) die Hauptdachflächen zur Sonne weisen b) Das Haus frei von umgebenden Bäumen oder Sträuchern ist. Denn herabfallende Pflanzenteile und Verschattungen stören das Abtrocknen.

Gut geneigt ist halb gewonnen:

Je steiler das Dach, desto besser kann es abtrocknen. Bei Reet gilt ein Winkel von 45 Grad als wünschenswert.

Starke Halme schützen:

Je größer der Durchmesser der Reethalme, desto besser kann die Dachschicht nach einem Schauer wieder trocknen.

Nur erfahrene Fachhandwerker wissen, worauf es ankommt:

Reet zu verlegen ist etwas ungleich Aufwändigeres als ein Pfannendach zu decken. Bauherren sollten bei Reet auf Nummer sicher gehen und nur eingeführte, mit diesem Werkstoff erfahrene Handwerker beauftragen. Die Pro Reet kennt die Experten für Ihre Region und hilft gern mit Ansprechpartnern weiter. Erkundigen Sie sich auch nach Referenzobjekten und besichtigen Sie diese.

Sie können auch selbst etwas für Ihr Reetdach tun: Wie Professor Conradi in seiner Studie zu Recht bemängelt, lässt das Lüftungsverhalten vieler Bewohner zu wünschen übrig. Reethäuser freuen sich über zwei mal tägliches, intensives Lüften, gerade wenn unter dem Dachausbau geduscht und gekocht wird.

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